Der umfassende Leitfaden für Ratschenhebelzüge: Unverzichtbare Spannwerkzeuge für den Freileitungsbau
December 17, 2025
Kernfunktion und Funktionsprinzip
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Lastkette oder Drahtseil: Das flexible Element, das mit der Last verbunden ist. Für Leitungsarbeiten sind Modelle mit einer hochfesten Lastkette aus legiertem Stahl üblich, da sie langlebig sind und einen präzisen Halt im Mechanismus gewährleisten. Einige Spezialmodelle können ein synthetisches Seil oder Band verwenden. -
Hebel (Griff): Die Schnittstelle des Bedieners. Durch das Vor- und Zurückpumpen des Hebels wird das interne Getriebe in Eingriff gebracht, um die Lastkette aufzunehmen, wodurch der Abstand zwischen den beiden Befestigungspunkten des Hebezugs schrittweise verkürzt und dadurch Spannung ausgeübt wird. -
Getriebemechanismus: Dieses System ist in einem abgedichteten Gehäuse untergebracht und bietet den mechanischen Vorteil. Ein hohes Übersetzungsverhältnis (z. B. 30:1 oder höher) bedeutet, dass eine moderate Kraft am Hebel eine enorme Zugkraft auf die Lastkette ausübt. -
Ratsche und Sperrklinke: Dies ist das kritische Sicherheits- und Steuerungssystem. Die Sperrklinke ist ein federbelasteter Fang, der mit Zähnen an einem Ratschenrad in Eingriff steht. Sie ermöglicht es, die Kette während des Kraftschlags des Hebels einzuziehen, verriegelt sie aber während des Rückhubs oder wenn der Hebel losgelassen wird. Dies erzeugt das charakteristische "Klick"-Geräusch und verhindert, dass die Last zurückrutscht. -
Lasthaken und Ankerhaken: Geschmiedete Stahlhaken, typischerweise mit Sicherheitsverschlüssen ausgestattet. Der Lasthaken wird an dem zu spannenden Gegenstand befestigt (oft über einen Griff oder Schäkel), während der Ankerhaken den Hebezug selbst an einer festen, stabilen Struktur wie einem Turmbein, einem Mast oder einem Bodenanker sichert. -
Richtungssteuerhebel: Ein Wahlschalter, mit dem der Bediener zwischen den Modi wechseln kann: Heben/Spannen (Kette aufnehmen), Neutral (die Kette freilaufen lassen für schnelles Einrichten) und Senken/Freigeben (Kette kontrolliert ausgeben).
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Ein Leitergriff (Kommen-und-Gehen-Griff) wird sicher an dem Leiter oder Strang befestigt, der gespannt werden muss. -
Der Ankerhaken des Hebezugs wird an einem robusten Ankerpunkt an der Tragstruktur befestigt. -
Der Lasthaken des Hebezugs wird mit dem Leitergriff verbunden. -
Der Bediener stellt den Steuerhebel auf "Heben/Spannen" und beginnt zu pumpen. Jeder Hub des Hebels zieht die Kette in den Hebezug ein, zieht den Leiter und erhöht die Spannung. -
Die Spannung wird entweder durch Messung der Zugkraft mit einem Dynamometer (oft in professionelle Hebezüge eingebaut) oder durch Beobachtung des Leiters durchhängens an Sichtbrettern überwacht. Der Ratschenmechanismus hält die Spannung zwischen den Hüben sicher und wenn der Bediener anhält. -
Sobald die gewünschte Spannung/der gewünschte Durchhang erreicht ist, wird die Last verriegelt. Zum Lösen wird der Steuerhebel vorsichtig auf "Senken" gestellt, wodurch ein kontrolliertes Nachlassen ermöglicht wird.
Wichtige Anwendungen in Freileitungsprojekten
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Erste Durchhang-Einstellung: Aufbringen der berechneten Spannung auf einen neu gespannten Leiter zwischen Sackgassen- oder Aufhängungskonstruktionen, um den Konstruktionsdurchhang für eine bestimmte Temperatur zu erreichen. -
Sackgassen: Ziehen von Leitern auf die erforderliche Spannung an Endpunkten (an Masten, Türmen oder Sackgassenkonstruktionen), bevor sie an Ort und Stelle geklemmt werden. -
Ziehen von Leitern: Unterstützung beim endgültigen Ziehen von Leitern durch Blöcke oder über Rollen, insbesondere bei kurzen Spannweiten oder in überlasteten Bereichen.
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Isolatoraustausch: Wegnehmen der mechanischen Spannung von einem Isolatorstrang, um die sichere Entfernung und den Austausch beschädigter Einheiten zu ermöglichen. -
Leiterreparatur/Spleißen: Spannen von Leitern auf beiden Seiten eines Reparaturpunkts, um sie für das Spleißen richtig auszurichten. -
Strukturausrichtung: Ziehen von Abspannseilen oder Leitern, um einen sich neigenden Mast oder Turm zu begradigen oder neu zu positionieren. -
Abspannseilspannung: Anziehen und Einstellen der Stahlstränge, die zum Abspannen und Stabilisieren von Masten und Masten verwendet werden.
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Vorübergehende Reparaturen: Aufbringen von Spannung auf einen beschädigten Leitungsabschnitt oder einen vorübergehenden Bypass, um den Service nach einem Sturm oder Unfall schnell wiederherzustellen.
Käuferleitfaden: Kritische Auswahlfaktoren
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Dies ist die kritischste Spezifikation. Die WLL ist die maximale Last, für die der Hebezug ausgelegt ist, um sie sicher zu handhaben. Sie ist dauerhaft auf dem Gerät markiert (z. B. 0,75T, 1,5T, 3T, 6T). Es ist illegal und äußerst gefährlich, die WLL zu überschreiten. -
Dimensionierung des Hebezugs: Berechnen Sie die maximale Spannung, die Sie aufbringen müssen. Dies basiert auf Leitertyp, -größe, Spannweite und erforderlicher Durchhangspannung. Wählen Sie immer einen Hebezug mit einer WLL, die diese maximal berechnete Kraft übersteigt. Für das Spannen von ACSR- oder großen Aluminiumleitern sind Kapazitäten von 1,5T bis 3T üblich; für schwere Stahlabspannseile können 3T bis 6T oder mehr erforderlich sein. -
Sicherheitsfaktor: Qualitätshebezüge sind mit einem hohen Sicherheitsfaktor (typischerweise 5:1 oder mehr) zwischen der Mindestbruchlast (MBL) und der WLL ausgelegt. Dies berücksichtigt Stoßbelastungen und Materialfehler.
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Konstruktionsqualität: Gehäuse, Zahnräder und Haken sollten aus hochwertigem, wärmebehandeltem legiertem Stahl bestehen. Achten Sie auf geschmiedete, nicht gegossene Haken mit funktionellen Sicherheitsverschlüssen. -
Korrosionsschutz: Dies ist für die Zielregionen von größter Bedeutung. Küstenregionen (Naher Osten, Afrika, SO-Asien), Zonen mit hoher Luftfeuchtigkeit und industrielle Umgebungen sind stark korrosiv. -
Feuerverzinkte (HDG) Ausführung: Der Industriestandard für Haltbarkeit. Eine dicke, gebundene Zinkbeschichtung bietet einen Opferschutz gegen Rost. Dies ist die minimal empfohlene Spezifikation für Geräte, die in diesen Klimazonen verwendet werden. -
Edelstahlkomponenten: Für die korrosivsten Umgebungen (z. B. Offshore, Salznebel) bieten einige Premiummodelle Lastketten oder Gehäuse aus Edelstahl.
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Abgedichteter Mechanismus: Die Zahnrad- und Ratschenanordnung sollte in einem abgedichteten Gehäuse eingeschlossen sein, um das Eindringen von Staub, Sand und Feuchtigkeit zu verhindern — häufige Verunreinigungen in Wüsten (Zentralasien) und tropischen Baustellen.
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Hub/Aufnahme pro Hub: Die Menge an Kette, die mit einem vollen Hebelhub eingezogen wird. Eine längere Aufnahme verbessert die Effizienz bei langen Zügen. -
Gewicht und Ergonomie: Ein leichterer Hebezug ist leichter auf einen Turm oder Mast zu tragen. Das Gewicht korreliert jedoch oft mit Kapazität und Haltbarkeit. Der Griff sollte bequem sein und eine gute Hebelwirkung bieten. -
Integrierte Lastanzeige (Dynamometer): Viele professionelle Modelle verfügen über ein eingebautes Messgerät, das die tatsächlich ausgeübte Spannung anzeigt. Dies ist ein unschätzbares Merkmal für die präzise Durchhang-Einstellung, das Rätselraten eliminiert und sicherstellt, dass die technischen Spezifikationen eingehalten werden.
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Konformität: Stellen Sie sicher, dass der Hebezug den einschlägigen internationalen Normen für Hebezeuge entspricht (z. B. ASME B30.21, DIN, EN oder ISO). Achten Sie auf CE- oder andere Zertifizierungszeichen von anerkannten Stellen. -
Herstellerruf: Beziehen Sie sich von etablierten Herstellern, die sich auf professionelle Rigging- und Hebezeuge spezialisiert haben. Sie stellen die richtige Dokumentation, Prüfzeugnisse und einen zuverlässigen Kundendienst bereit, einschließlich des Zugangs zu Ersatzteilen — eine entscheidende Überlegung für abgelegene Projektstandorte.
Betriebssicherheit und Best Practices
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Sichtprüfung: Untersuchen Sie den gesamten Hebezug auf Beschädigungen, Risse oder Verformungen. Untersuchen Sie die Lastkette auf gedehnte Glieder, Risse, Kerben oder übermäßigen Verschleiß. Überprüfen Sie die Haken auf Öffnung (Verzerrung) oder Verschleiß an der Kehle oder Spitze. -
Funktionstest: Betreiben Sie den Hebezug unbelastet durch alle Steuereinstellungen. Stellen Sie sicher, dass die Ratsche positiv einrastet, hält und reibungslos freigibt. Der Steuerhebel sollte sich sauber zwischen den Positionen bewegen. -
Last- und Ankerpunkte inspizieren: Der Ankerpunkt muss strukturell in der Lage sein, der vollen Zugkraft standzuhalten. Der Lastanschluss (Griff, Schäkel) muss sicher sein und für die Last ausgelegt sein.
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Überschreiten Sie niemals die markierte WLL. -
Verwenden Sie den Hebezug nicht für Seitenbelastung. Die Kraft sollte in einer geraden Linie zwischen den Haken ausgeübt werden. -
Stehen Sie immer außerhalb der Lastlinie. Legen Sie niemals einen Teil Ihres Körpers unter eine hängende oder gespannte Last. -
Pumpen Sie den Hebel gleichmäßig; rucken Sie nicht daran. -
Verwenden Sie den Hebezug nur für seine vorgesehenen Zwecke (Heben, Ziehen, Spannen in einer geraden Linie). Verwenden Sie ihn nicht als permanente Stütze (als "Aufhänger") oder zum Heben von Personen über Kopf.
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Halten Sie es sauber und geschmiert gemäß den Anweisungen des Herstellers. Nach Gebrauch abwischen, insbesondere bei staubigen oder nassen Bedingungen. -
Richtig lagern an einem sauberen, trockenen Ort. -
Führen Sie ein Protokoll über Inspektionen und Nutzung. -
Sofort außer Betrieb nehmen, wenn der Hebezug Anzeichen von Beschädigungen aufweist, überlastet wurde oder einen Teil der Inspektion nicht besteht. Im Zweifelsfall außer Betrieb nehmen.

